1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Ton- und Ziegelwerk
Bereits 1771 wurden die nahegelegenen Lagerstätten durch Geologen des preußischen Königs Friedrich des II. erkundet zur Lieferung von Kaolin und hochwertiger Tonerde. 1818 wurde die Schlämmerei zur Aufbereitung von Ton und Kaolin gegründet und 1832 die Ziegelei, bald größte Preußens. In 27 Öfen wurden Ziegel, Tonröhren und Fliesen produziert. Die sich im Verfall befindlichen Gebäude aus jener Zeit sind noch hinter hohes Buschwerk versteckt zu erkennen. Der Standort wurde 1922 für die industrielle Ganzjahres-Produktion modernisiert. Mit dem Neubau wurde die Produktion von Kaolin und auch von Tonerden reinster Qualität möglich, die an Porzellan-, Steingut- und Schamottefabriken in ganz Deutschland und weltweit geliefert wurden. Der älteste Abnehmer war die seit 1818 mit einem Kahn belieferte Königlich Preußische Porzellan-Manufaktur in Berlin-Charlottenburg KPM. 1945 erfolgte die Enteignung, später zum VEB Feinkeramik Kahla zugehörig, wurde das Werk wichtigster Lieferant für weiße Tonerde zur Produktion von Porzellan und Wandfliesen in der DDR. Die Kaolin- und Tonwerke GmbH als Nachfolgeunternehmen produzierte bis 2017. Das Werk wurde geschlossen und der westdeutsche Unternehmer ist seitdem nicht mehr auffindbar. Die Schließung ging sehr schnell, denn viele Akten aus jener Zeit liegen in den Büros verstreut. Es finden sich sogar Lohnabrechnungen mit Namen und Adressen der Mitarbeiter. Neben den verwahrlosten Büros fanden wir aber auch noch eine sehenswerte Produktionshalle mit vorhandenen Anlagen, die von Vandalismus weitestgehend verschont blieben.