1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.

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Fliegerhorst der Blindflugschule
Der Flugplatz wurde für die Blindflugschule 1 1934/1935 mit einer 1800 Meter langen und 80 Meter breiten Start- und Landebahn erbaut. Er wurde unter anderem als Erprobungsplatz der Junkers AG in Dessau genutzt. Auf der legendären Junkers Ju 52 bildete die Luftwaffe Piloten aus. Von November 1943 bis Anfang April 1944 rüstete hier die II. Gruppe des Kampfgeschwader 1 auf die Heinkel He 177 um. In den Jahren 1944/45 wurde der Platz mehrfach durch die United States Army Air Forces (USAAF) bombardiert sowie durch ein deutsches Sprengkommando beschädigt. Im Juli 1944 wurde die Flugausbildung eingestellt. Es wurde ein Jagdgeschwader mit dem Raketenjäger Me 163 hier stationiert. Unter äußerster Geheimhaltung beschäftigten sich unmittelbar vor Kriegsende Testpiloten und Versuchsingenieure der Junkers-Werke Dessau mit zwei Prototypen des ersten strahlgetriebenen Fernbombers Ju 287, die hier erfolgreich erste Probeflüge absolvierten. Ebenso wurde in B. der an eine fliegende Untertasse erinnernde kreisrunde Nurflügler „Sack ASG" entwickelt und getestet. Der Bau einer Montagehalle für die Me 163 konnte bis Ende des Krieges nicht abgeschlossen werden. 1946 und 1947 wurden von der Roten Armee die beschädigten Flugplatzgebäude wiederaufgebaut oder abgerissen. 1954 wurden die ersten MiG-15-Strahljäger stationiert, später lagen in B. hauptsächlich Schlachtflieger- und Hubschraubereinheiten. Etwa ab 1960 erfolgte der kontinuierliche Ausbau der Infrastruktur, die Landebahn wurde verlängert, eine Vorstartlinie sowie neue Rollwege angelegt. In den 70iger Jahren wurden auch mehrere Wohnblöcke für die Offiziersfamilien gebaut. Die letzten Flüge sowjetischer Einheiten erfolgten im April 1992 durch Su-25-Flugzeuge des 357. selbständigen Schlachtfliegerregiments und am 29. Mai gleichen Jahres durch Mi-8 und Mi-24 des 485. selbständigen Hubschrauberregiments. Heute steht auf einem großen Teil der Flächen ein Solarpark und eine Biogasanlage. Interessant sind noch die Reparaturhangars und der Tower aus deutscher Zeit. Im Wald finden sich auch noch einige Gebäude, die aber vollständig entkernt sind und demnächst abgerissen werden sollen.
























