1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Der Dönitz-Bunker
Das Objekt war zunächst als Marinefernmeldeschule geplant. Die Bauarbeiten begannen 1939 in einem stark bewaldeten Gebiet nördlich von Berlin. Aufgrund der immer größer werdenden Gefahr durch Fliegerbomben wurde beschlossen, die Führungszentrale des Oberkommandos der Kriegsmarine (OKM) aus Berlin in ein sichereres Gebiet zu verlegen. Am 30. Januar 1943 bezog es seinen Sitz im "Lager Koralle". Wenig später wurde vor Ort auch die Hauptfunkstelle des Befehlshabers der U-Boote (BdU) eingerichtet. Damit liefen nun alle Nachrichtenverbindungen für den U-Boot-Krieg im bombensicheren Nachrichtenbunker der Station ein. Zeitweise wurden hier alle deutschen Seekriegsoperationen des Zweiten Weltkrieges koordiniert. Es gab Unterkünfte für die Kommandostäbe, ein „militärisches Wohnlager“, Gebäude für den Marinenachrichtendienst und den Wetterdienst, einen Flakbunker, einen Hochbunker und einen unterirdischen Bunker. In dem unterirdischen Bunker operierte die Zentrale des OKM:
Hinzu kamen ein Offizierskasino, Baracken, ein Badehaus, Garagen, mehrere Löschwasserteiche und andere kleinere Objekte. Natürlich erhielt Admiral Dönitz ebenfalls ein eigenen Gebäude am Rand des Objekts. Die Funktionsgebäude waren zum Teil unterirdisch miteinander verbunden. Der erst im Winter 1944/45 fertiggestellte Luftschutzbunker ist auf den folgenden Bildern zu sehen. In ihm befand sich der Fernschreibdienst des Oberkommandos der Marine. Außerdem sollte der Hochbunker im Falle eines Luftangriffes 750 Personen Schutz bieten können:
Nach der Einnahme des Komplexes wurde am 22. April 1945 ein Großteil der Anlage von sowjetischen Truppen gesprengt. Der Tiefbunker wurde von der GSSD in den 50iger Jahre wieder ausgegraben, instandgesetzt und zunächst als Munitionslager genutzt. Ab Ende der 60iger Jahre wurde er als Kommandonachrichtenzentrale der 20. russischen Gardearmee genutzt. In den 60iger Jahren wurde der gesprengte Lagezimmerbunker (Flakbunker) mit Befestigungen versehen und von DDR-Betriebskampfgruppen bzw. Volkspolizei als Häuserkampfobjekt genutzt. Auf den folgenden Bildern seht ihr den gesprengten Flakbunker mit dazwischen gemauerten DDR-Betonsteinen und die Baracke der Volkspolizeieinheit:
Das Objekt habe ich bei einer offiziellen Tour des örtlichen Bunkervereins am Tag des offenen Denkmals besichtigt. Der Tiefbunker ist sonst fest verschlossen und nicht zugänglich. Vandalen haben schon öfter versucht den Bunker aufzubrechen. Damit haben sie großen finanziellen und ideelen Schaden dem rührigen Verein, der den Bunker gepachtet hat, zugefügt.