1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.

Das verlassene Jagdschloss Rathfeld
In den Jahren 1697 bis 1698 ließ Albert Anton Graf von Schwarzburg-Rudolstadt durch den Baumeister Moritz Richter das Jagdschloss Rathsfeld errichten. Die Anlage bestand aus einer zweigeschossigen Dreiflügelanlage mit einem nach Süden geöffneten Ehrenhof. Ein besonderes architektonisches Merkmal war die dreigeschossige Schlosskapelle im westlichen Pavillon, deren ovaler Innenraum von zwölf Kolossalpfeilern getragen wurde. Die auch schon das Highlight des Objekts sind. Sie sind aber später durch eine Mauer verbunden worden.
Während der Befreiungskriege (1813–1815) diente das Schloss als Lazarett. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Rathsfeld zu einem beliebten Ausflugsziel. Ein bedeutendes Ereignis war der Besuch von Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1896 anlässlich der Einweihung des Kyffhäuserdenkmals. Zwischen 1893 und 1908 wurde das Schloss unter Fürst Günther Viktor von Schwarzburg-Rudolstadt umfassend umgebaut und erweitert.
Nach dem Ende der Monarchie 1918 verblieb Fürst Günther Viktor bis zu seinem Tod 1925 auf Rathsfeld. Anschließend ging das Schloss an den Deutschen Reichskriegerbund „Kyffhäuser“ über, der es als Erholungsheim für Soldaten nutzte. Während des Zweiten Weltkriegs diente das Schloss als Ausweichquartier des Reichssippenamtes Berlin sowie des Amtes für Sippenforschung der NSDAP. Nach Kriegsende wurde es zunächst als Großbäckerei genutzt. Zu DDR-Zeiten fungierte das Schloss als Ferienheim und Weiterbildungsakademie des VEB Robotron Optima Büromaschinenwerk Erfurt sowie als Pionierferienlager „Thomas Müntzer“ mit bis zu 1200 Plätzen.
Nach der Wende kam das Schloss 1990 über die Treuhandanstalt an den Freistaat Thüringen, der es 1997 für 60.000 DM an eine private Eigentümerin versteigerte. Mangels Sanierungsmaßnahmen verfiel das Gebäude zusehends. 2005 zerstörte ein Brand den Corps de Logis. Viele Gebäudeteile sind nicht mehr begehbar, Decken sind eingestürzt. Ein Besuch lohnt sich nicht wirklich.
