1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Das verlassene Düngemittelwerk
Das Chemiewerk zur Herstellung von Düngemitteln wurde von einem großen Sprengstoffhersteller gegründet. Hier wurden die Nicht-Sprengstoff-Anlagen des Konzerns 1894 in Betrieb genommen. Das Werk produzierte Superphosphat und Schwefelsäure und hatte für den Massengüterumschlag seiner Rohstoffe (Pyrit und Rohphosphat) eine eigene Hafenanlage.
Im Zuge der nationalsozialistischen Kriegsvorbereitung wurden auch hier nicht nur Düngemittel, sondern auch fertige Sprengstoffe hergestellt. Während des 2. Weltkrieges weitete der Konzern die Rüstungsproduktion erheblich aus und beschäftigte auch Zwangsarbeiter aus der Sowjetunion, Polen, Frankreich und den Niederlanden. Am 14. November 1944 ereignete sich im Werk ein schweres Explosionsunglück. 105 Menschen starben, etwa 200 wurden verletzt.
Nach 1945 wurde das Werk nur zum Teil demontiert, weil hier auch zivile Produkte (Dünger) hergestellt wurden. Das Werk wurde in Volkseigentum überführt. Etwa ab 1953 errichtete man neue Anlagen zur Produktion von Schwefelsäure und Düngemitteln. Der Schwefel kam von der Halbinsel Kola im Nordwesten der Sowjetunion. Der Dünger wurde in der damals größten freitragenden Lagerhalle aus Holz in der DDR zum Reifen gelagert. Nach 1990 wurde ein kleiner Betriebsteil als Düngemittelfabrik weitergeführt. Auf dem Betriebsareal siedelten sich verschiedene mittelständische Firmen an. Der größte Teil des Geländes steht jedoch leer.