1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Flughafen Berlin-Tempelhof
Der Flughafen Berlin-Tempelhof war einer der ersten Verkehrsflughäfen Deutschlands und nahm 1923 den Linienverkehr auf. Das ab 1936 entstandene neue Flughafengebäude war nach seiner Fertigstellung 1941 mit einer Bruttogeschossfläche von 307.000 m² für zwei Jahre das flächengrößte Gebäude der Welt, ehe es vom Pentagon in Arlington abgelöst wurde. Er war bis zu seiner Schließung am 30. Oktober 2008 neben Berlin-Tegel und Berlin-Schönefeld einer von drei internationalen Verkehrsflughäfen im Großraum Berlin und trug die Bezeichnung Zentralflughafen. Im letzten Jahr 2007 vor seiner Schließung wurden dort rund 350.000 Fluggäste abgefertigt. Ich war einer von Ihnen. Ich bin mit einer Germania Maschine nach Köln und wieder zurückgeflogen. Bleibend eingeprägt hat sich der Landeanflug über das Häusermeer von Neukölln und Tempelhof. Praktisch im Tiefflug über die Stadt, da die Landebahn sehr kurz war. Im gleichen Jahr buchte ich eine Besichtigung des Flughafens mit der Unterwelt. Der Flughafen hat nämlich umfangreiche unterirdische Anlagen, die über drei Etagen hinab in die Tiefe reichen. Mit der Aufgabe des Ausbaus 1942 wurden diese, sowie auch einige oberirdische Elemente nicht weitergebaut. Unterirdisch wurden beispielsweise Fertigungsanlagen für Flugzeuge (im Zweiten Weltkrieg), Filmarchive, Kraftwerke und die spätere Kommandozentrale der US Army untergebracht. Im Zweiten Weltkrieg wurden die unterirdischen Räume auch für die Bevölkerung unverzichtbar als Luftschutzbunker genutzt, wobei Überreste von „Wandmalereien“ nach Motiven von Wilhelm Busch erhalten geblieben sind. Einige Keller waren immer noch vollkommen verrußt. Das war der sogenannte Filmbunker. Hier sprengten im Mai 1945 sowjetische Soldaten die Tore auf, dahinter war aber das Luftbildarchiv der Lufthansa und der Luftwaffe auf Zelluloid „bombensicher“ ausgelagert, das dann sofort Feuer fing und vollständig ausbrannte. Interessant war auch das im Krieg von 4500 Mitarbeitern und Zwangsarbeitern der Weserwerke unterhalb des Gebäudes in einem Eisenbahntunnel und in den Hangars 2000 Ju 87 und 170 FW 190 produziert wurden.
Im oberen Bereich Gebäudekomplexes sahen wir die Empfangshalle, einige nicht genutzte Räume, die Sporthalle und die Aufenthaltsräume der amerikanischen Soldaten. Leider waren der Leitstand der Fluglotsen und die Spionageräume der Amerikaner nicht zu besichtigen.
Auch heute werden noch Besichtigungen auf dem Flughafengelände angeboten.