1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Die verlassene Fabrik für Gefäße aus Ton
Ausschlaggebend für die Standortwahl der Fabrik waren die örtlichen Tonlager und ausgebildete Töpfer im Ort. Im Oktober 1909 bildete sich eine GmbH mit zehn Gesellschaftern, die den Bau in Auftrag gab. Im Mai 1910 begann die Produktion. Es gab mal Zeiten, da arbeiteten hier über 100 Menschen (1951 – 115 Mitarbeiter, 1964 – 78 Mitarbeiter). Sie produzierten eine Vielzahl von Gebrauchsgegenständen: Töpfe, Schüsseln, Tassen, Krüge, Wärmflaschen, Kaffeekannen und ähnliches. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm der Betrieb schon 1946 die Arbeit wieder auf. Die Produkte gingen sogar ins Ausland, darunter nach Belgien, Dänemark und Polen. Nach der Wende 1996 kam das Aus für die letzten 10 Mitarbeiter. Bei meinem Besuch habe ich gesehen, dass hier seit dem Krieg nicht mehr investiert wurde. Die Produkte werden in China billiger produziert. Noch zur Jahrtausendwende schätzten Denkmalschützer den Bestand als wertvoll ein. Es fand sich aber kein Nachnutzer oder eine museale Verwertung. Heute verfallen die Gebäude. Trotzdem ist es ein wunderschöner Lost Place mit vielen Fotomotiven, da noch ein Großteil des Inventars vorhanden ist.