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Hochbunker für Kohle 

Bei Berzdorf wurde 1835 mit dem Braunkohleabbau mittels kleiner Tiefbauschächte begonnen. Erst die zunehmende Technisierung machte es möglich, die Kohlelagerstätten ab dem Jahr 1922 als offenen Tagebau weiterzuführen. Am Tagebaurand wurden Werkstätten und ein Hochbunker mit Sieb- und Verladeanlage sowie eine Kettenbahn als Fördereinrichtung vom Tagebau zum Hochbunker gebaut. Die gegen Ende des 19. Jahrhunderts erreichte Kohlefördermenge von 10.000 bis 15.000 t Kohle pro Jahr konnte mit der immer weiter fortschreitenden Technisierung in den 1920er Jahren auf 65.000 bis 85.000 t pro Jahr erhöht werden. Doch schon 1927 führten wirtschaftliche Gründe zur Stilllegung und Flutung des Tagebaus. Im März 1946 begannen die Arbeiten zum Wiederaufschluss der Förderstätte. Anlass dafür waren die wirtschaftliche Notlage nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem der Mangel an Brennstoffen. Die Braunkohle wurde jetzt nicht mehr zur Briketterzeugung genutzt, sondern im nahe gelegenen Kraftwerk Hagenwerder verstromt. In der DDR-Zeit entwickelte sich in Berzdorf ein Tagebau mit bis zu 3.200 Mitarbeitern und einer Fördermenge von bis zu 50.000 t Braunkohle am Tag. Nach 1990 ging der Bedarf an Braunkohle im Kraftwerk Hagenwerder zurück und somit reduzierte sich auch die tägliche Fördermenge des Tagebaus. Ende Dezember 1997 wurde die Kohleförderung eingestellt. Aus dem Tagebaurestloch entstand zwischen 2002 - 2013 der Berzdorfer See, dessen Flutung im Februar 2013 beendet wurde. Bis heute wurden die meisten Anlagen zurückgebaut. Erhalten sind noch ein paar Lost Places wie der Kohlebunker, Werkstätten und ein Förderturm, die aber nur von außen besichtigt werden können.

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