1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.

Die Lungenheilstätte
Im 19. Jahrhundert war die Tuberkulose in der Lausitz stark verbreitet, besonders waren Arbeiterinnen aus der Textilindustrie von der Erkrankung betroffen. Nach knapp zweijähriger Bauzeit wurde das Klinikum fertig gestellt und am 13. Juni 1900 eingeweiht. Es entstanden das Hauptgebäude und Wohnhäuser für Ärzte. 1912 bekam das Klinikum ein Röntgenhaus. Im Ersten Weltkrieg musste der Betrieb der Lungenklinik aus finanziellen Gründen vorübergehend eingestellt werden, erst 1924 wurde ein normaler Betrieb wieder möglich. 1925 wurde der Gebäudekomplex um eine Leichenhalle und einen Friedhof erweitert. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Klinikum Kolkwitz mit Patienten belegt, nachdem ihr Krankenhaus durch einen Bombentreffer zerstört worden war. Ab 1946 wurden auch männliche Patienten aufgenommen, im folgenden Jahr wurde das Direktorenwohnhaus zu einer Kinderstation mit 38 Betten umgebaut. 1949 wurde mit der Lungenchirurgie begonnen. In den 1950er Jahren war das Klinikum mit etwa 300 Betten die größte Tuberkuloseheilstätte der DDR. Mit dem Rückgang der Tuberkulosefälle wurde das Klinikum im Jahr 1972 zu einer Rehaklinik für Schlaganfallpatienten umfunktioniert, ebenfalls um diese Zeit zogen eine orthopädische, eine gynäkologische und eine neurologische Fachabteilung in das Gebäude ein. 1986 wurde der Bereich unter Denkmalschutz gestellt. Nach der Wiedervereinigung kam das Klinikum Kolkwitz wieder in den Besitz der Landesversicherungsanstalt Brandenburg. 1995 wurde es an einen privaten Investor verkauft, der später Insolvenz anmelden musste. Seit dem Umzug der orthopädischen Fachabteilung an einen anderen Standort im Dezember 2007 steht das ehemalige Klinikum leer, es wurde inzwischen an einen weiteren Investor verkauft, der plant, das Gebäude zu Wohnzwecken umzubauen. Am 21. Oktober 2021 wurde der Dachstuhl eines Nebengebäudes durch einen Brand zerstört. Wie ein verlassenes Märchenschloss wirkt das Gebäude auch noch heutzutage mit seinem Park und Türmen. Optisches Highlight ist auf der Hofseite eine quadratische Kapelle mit Kreuzrippengewölbe und halbkreisförmiger Apsis.
























