1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.

Verlassenes Agrarforschungszentrum
Ein schöner Lost Place mit viel DDR-Flair: 1921 wurde an diesem Standort ein Agrarforschungszentrum gegründet. Anfänglich wurde Saatgut Roggen, Gerste, Hafer, Weizen, Kartoffeln sowie Erbsen gezüchtet. Später erfolgte die Spezialisierung auf Weizen und Erbsen. Der Vertrieb des Saatgutes erfolgte über die 1927 gegründete Saatgutverkaufsgesellschaft m.b.H. mit Verkaufsniederlassung in Berlin. Die Firma war sehr erfolgreich. Es wurde bis in die USA exportiert. Nach der Enteignung 1945 wurde der Betrieb ein Volkseigenes Gut (VEG). Ab 1977 erfolgte die Unterstellung zum VEB Saat- und Pflanzgut Halle. Nach der Wende erhielt der Alteigentümer das denkmalgeschützte Gebäude zurück und verpachtete es bis 2004 an eine private Pflanzenzuchtfirma. Seit dem wird ein Nachnutzungskonzept gesucht.
