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Festung und Gefängnis in Gjirokaster

Die auf einem Felsvorsprung in 336 m Höhe errichtete Festung Gjirokaster ist die größte Festungsanlage Albaniens. Sie ist 600 m lang und bis zu 70 m breit. Von den Festungsmauern aus hat man einen herrlichen Ausblick auf die Altstadt und das Drino-Tal. Der Ort wurde ab dem 5. Jahrhundert von den Byzantinern befestigt.  Die Zitadelle erhielt ihre heutige Form unter den byzantinischen Fürsten von Epirus im 12. Jahrhundert, wurde von den Osmanen nach der Eroberung der Stadt 1414 verstärkt und 1811 von Ali Pascha von Tepelena erobert. Rechts vom Eingang führen die beeindruckenden Gewölbe in einen kleinen Hof, in dem sich die Mausoleen zweier Bektaschi-Würdenträger aus dem 16. und 17.Jahrhundert befinden. Von hier kann man auch das Dach der Festung besichtigen. Links vom Ticketschalter befindet sich die "Große Allee", die unter der Herrschaft von Ali Pascha erbaut wurde. Sie beherbergt Geschütze und Kanonen - weitgehend aus dem 2. Weltkrieg, die als Kriegsbeute aus deutschen und italienischen Beständen stammen. Darunter ist ein seltenes Exemplar eines leichten italienischen Panzers des Modells Fiat L6/40, der 1944 erbeutet wurde. Am Ende dieser Galerie befindet sich das nationale Waffen- und Gefängnismuseum. Auf der von Arkaden gesäumten nordwestlichen Stadtmauer wird es wieder hell und man sieht ein Flugzeugwrack. Ein US-Militärtrainingsflugzeug Lockheed T 33 musste 1957 mit technischen Problemen in der Nähe von Tirana landen. Der Pilot wurde kurze Zeit später in die USA zurückgebracht, aber das Flugzeug, das die Kommunisten für ein Spionageflugzeug hielten, wurde als Trophäe des Kalten Krieges auf die Burg gebracht. Im letzten Festungsteil findet man dann den großen Uhrenturm aus dem 19. Jahrhundert. Dieser zeigt die fünf Gebetszeiten der Muslime an. Insgesamt ein interessanter Rundgang für alle Geschichtsinteressierten.

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