1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Falzmaschinenfabrik
Die Geschichte der Heftmaschinenfabrik A. Gutberlet & Co. der beiden Cousins Arthur und Arno Gutberlet zur Herstellung von Falzmaschinen für die polygraphische Industrie begann schon im Jahr 1901. In den ersten Jahren konzentrierte sich die Firma mit ca. 20 Mitarbeitern ausschließlich auf die Herstellung solcher Falzmaschinen. Berühmt wurde das Unternehmen allerdings mit Produktion der „Auto-Triumph“-Falzmaschinen, die sich durch eine kontinuierliche Bogenzuführung nach dem Rotationsprinzip auszeichneten. Im Jahr 1911 wurde ein neues dreigeschossiges Firmengebäude mit einer gelben Klinkerfassade errichtet. Im selben Jahr wurden bereits 130 Mitarbeiter beschäftigt. Der erste Weltkrieg brachte die Fabrikation fast zum Erliegen. Erst nach dem Krieg setzte neuer Aufschwung ein. Nach dem Volksentscheid im Jahr 1946 wurde das Unternehmen für das Land Sachsen enteignet und bis 1947 treuhänderisch verwaltet. Ab 1951 wurde das Werl unter dem Namen VEB Falz- und Heftmaschinen „Triumph“ weitergeführt. Aber schon 1952 wurde die Betriebsstätte in eine Betriebsberufsschule umgewandelt. Seit der Wende steht das Gebäude leer.