1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Flugzeugführerschule F.
Der Flugplatz wurde 1935 als Fliegerhorst F. mit der Einrichtung einer Fliegerhorst Kommandantur eröffnet. Auf ihm waren ab 1939 eine Flugzeugführerschule und ab 1943 die Luftwaffennachrichtenschule Halle/Saale. Zum Ende des Krieges waren hier mehrere Kampfgeschwader stationiert. Am 21. April 1945 erfolgte die Besetzung durch die Rote Armee, die den Platz unter Einbeziehung der deutschen Struktur übernahm und bis zum Abzug der sowjetischen Truppen im Jahre 1993 nutzte. 1951/52 erfolgte ein erster Ausbau, unter anderem wurde eine befestigte Start- und Landebahn von zunächst 2050 m Länge angelegt. In den 1960er Jahren wurde der Flugplatz erweitert, die Start- und Landebahn wurde verlängert, Flugzeugdeckungen errichtet und die Infrastruktur vergrößert. Bis 1956 waren in F. verschiedene Schlacht- und Bombenfliegereinheiten stationiert. Von diesem Zeitpunkt wurde das 559. Jagdbombenfliegerregiment (16. Luftarmee) Hauptnutzer. Es flog hauptsächlich MiG-17- und Su-7-Jagdflugzeuge-/Jagdbomber. Später erfolgte die Umrüstung auf MiG-27.
Die Landebahn, Hangars und der Tower blieben im Zuge der Sanierung von 1999 bis 2003 erhalten und werden nachgenutzt. Interessante Lost Places sind nur noch der Atomwaffenbunker, das Schwimmbad und das schon arg eingefallene Casino.
Vermutlich im Jahr 1962 wurde auf dem Flugplatzgelände das Sonderwaffenlager Finsterwalde für nukleare Abwurfmunition errichtet. Es bestand im Kern aus einem zweietagigen, monolithischen Lagerbunker vom Typ Basalt. Heute steht der Bunker offen, ist voll gemüllt und die Dorfjugend hat im Inneren Feuer gelegt.