1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Goebbelsvilla und FDJ-Hochschule
Versteckt in einem Wald an einem See, steht die ehemalige DDR-Kaderschmiede der FDJ und in der Nähe der ehemalige Landsitz von Joseph Goebbels. Die Stadt Berlin schenkte Hitlers Propagandaminister Goebbels im Berliner Naherholungsgebiet zum Geburtstag ein Wochenendhaus auf Lebenszeit. Dann baute ihm der Filmkonzern UFA eine weitere komfortable Villa am kleinen Waldsee. Hier hatte Goebbels eine heimliche Liebesaffäre mit der Schauspielerin Lida Baarova. Beinahe hätte er für diese Liebe sein Amt aufgegeben, doch er entschied sich für die Macht. Beeindruckend an der Villa sind die versenkbaren Fenster. Seine Villa übernahm 1946 die Jugendorganisation Freie Deutsche Jugend (kurz FDJ) als Ausbildungsort für ihren Funktionärsnachwuchs.
Am 16. Oktober 1951 wurde der Grundstein für die Erweiterungsbauten auf dem Gelände der Villa für eine FDJ-Hochschule gelegt: Lektionsgebäude, Internat und Gemeinschaftshaus sowie die Gestaltung der innerhalb des Komplexes gelegenen Frei- und Grünflächen. Die Arbeiten erfolgten nach Planungen und unter Leitung des Architekten der Berliner Stalinallee, Hermann Henselmann, im Stil des Sozialistischen Klassizismus. Zunächst kamen die Schüler aus allen Teilen Deutschlands, später empfing die Jugendhochschule immer mehr Jugendliche aus den befreundeten sozialistischen Ländern. Deshalb wurde in einer zweiten Bauphase nach 1980 im Landhaus ein Restaurant für repräsentative Zwecke eingerichtet und weitere Neubauten – eine Sporthalle, ein Heizhaus und ein weiteres Internatsgebäude – ergänzten den Hochschulkomplex. Das riesige Objekt gehört heute dem Land Berlin. Es steht seit vielen Jahren leer. Während unseres Besuches im Sommer 2022 war das Objekt mit einen Bauzaun eingezäunt und es wurden die Dächer und Dachrinnen repariert. Eine Besichtigung innerhalb der Gebäude und der Villa war leider nicht möglich.