1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Jagdfliegerschule W.
1935 erwarb das Reichsluftfahrtministerium das heutige Flughafengelände östlich von Berlin und errichtete einen Ausbildungsplatz der Luftwaffe. Nach der Erweiterung mit weiteren Anlagen wurde 1937 die Garnison der Wehrmacht offiziell eingeweiht und der Jagdfliegerschule W. übergeben. 1940 wurde die Einheit in Jagdfliegerschule 1 umbenannt, bevor sie Ende 1942 die Bezeichnung Jagdgeschwader 101 erhielt und am 1. April 1943 nach Beendigung des Schulbetriebes nach Südfrankreich verlegte. Zur Vorbereitung des Polenfeldzuges wurden im August 1939 Teile des Kampfgeschwaders (KG) 26 nach W. verlegt, auch nutzten Teile des KG 27 den Platz Anfang September 1939 als Ausgangspunkt für Bombeneinsätze.
Ab 1943 verlegte man auch das Nachtjagdgeschwader 5 nach W., später kamen noch verschiedene Jagd- und Schlachtverbände hinzu, die besonders Anfang 1945 Einsätze gegen die sowjetischen Truppen an der Oder flogen. Im November und Oktober 1943 erfolgten am Platz Tests mit dem Radargerät FuG 200, durch die Erprobungsstaffel für Schiffsbekämpfung. Im April 1945 besetzten Einheiten der Roten Armee den Flugplatz, nachdem sich die verbliebenen Bodeneinheiten fluchtartig zurückgezogen hatten. Anschließend erfolgte die Stationierung der mit Pe-2 ausgerüsteten 241. Bombenfliegerdivison, die noch in den letzten Kriegstagen Einsätze gegen Ziele in und östlich von Berlin, sowie im Raum Beeskow flogen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die 16. Luftarmee der GSSD den Flugplatz weiter. Stationiert waren ab 1947 wiederum die Pe-2-Frontbomber des 24., 779. und 985. Bombenfliegerregiments (BAP). 1949 kam die Stabsführungsstaffel der 20. Garde-Truppenarmee hinzu, die aus der am 1. Mai des Jahres aufgestellten 41. Selbstständigen Gemischten Fliegerstaffel bestand. Sie wurde 1968 nach Oranienburg verlegt, kehrte aber 1990 als 41. Selbstständige Hubschrauberstaffel (OWE) nach W. zurück und verblieb hier bis zum Abzug der sowjetischen Truppen im Jahr 1993. Seit dem Abzug der sowjetischen Truppen wird der Platz von zwei Flugvereinen zivil genutzt. Viele Gebäude werden auch für Wohnen und Gewerbe nachgenutzt. Hier einige Fotos der leerstehenden (lostigen) Gebäuden: