1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Kaufhaus Totscheck
Im Rahmen einer offiziellen Führung konnten wir dieses besonders repräsentative Handelshaus des späten 19. Jahrhunderts besichtigen. Beindruckend ist die große Treppe und die Lichtkuppel an der Seite des Erdgeschosses. Das Kaufhaus war 1868 von Adolph Totschek (1842 - 1901) als Geschäft für Herren-, Damen-, Mädchen- und Knabenkonfektion gegründet worden. Nach dem Tod Adolph Totscheks übernahm Sohn Walter (* 1875) das Geschäft. Das Kaufhaus gehört bis 1938 der jüdischen Familie Totschek. Nach der Reichsprogromnacht verkauft Walter Totschek das Kaufhaus an einen Theodor Bruns. Die Familie Totschek zog dann nach Berlin und floh 1941 in die USA - kurz bevor die Nazis den Juden die Ausreise untersagten. Walter Totschek starb 1944. Die älteste Tochter Gerti Totschek verstarb 2020 in New York. Sie war eine der letzten gebürtigen Jüdinnen des Ortes. Aus dem Kaufhaus Totschek soll heute ein Ort der Digitalwirtschaft mit Büros für kleine Start-ups werden.