1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
Das Schlossgefängnis in Prettin
In der kleinen Stadt Prettin an der Elbe befindet sich eines der größten Renaissanceschlösser in Deutschland, die Lichtenburg. Als Schloss des sächsischen Königshauses wurde es von 1583 bis 1811 genutzt. Von 1812 bis 1928 erfolgte die Nutzung als Zuchthaus für Gefangene der Provinz Sachsen. Unter den Nationalsozialisten war hier das Konzentrationslager Lichtenburg von 1933 bis 1937 für Männer, danach bis 1939 für Frauen eingerichtet. Ab 1939 nutzte die SS das Schloss als Standort für Ersatzeinheiten der SS-Totenkopfverbände (bis 1941), als Bekleidungslager (bis 1945) und als Hauptzeugamt (1941–1945). Nach dem Krieg wohnten hier zunächst Vertriebene. Danach erfolgte teils eine Nutzung als Museum, als Lager und Verwaltung der LPG sowie als Lehrlingswohnheim. Jeden letzten Sonntag im Monat gibt es kostenlose Führungen durch die Leiterin der Dauerausstellung zur Nutzung als KZ. An dieser Führung nahmen wir teil. Die Dame informierte anschaulich über diese schreckliche Zeit. Die meiste Zeit außerhalb der Gebäude. Im Gebäude gab es leider nur einen leeren Schlafsaal und die sanierten Zellen der Einzelhaft zu sehen. Der interessante Gefängnisbau von 1878 ist von der Bauaufsicht gesperrt. Da hatte ich mir mehr versprochen. Wir gönnten uns aber noch für 3 € den Eintritt in das Heimatmuseum. Im Museum befinden sich Ausstellungen zur Regional- und Stadtgeschichte, über den Weinbau in der Region sowie eine Ausstellung zum Thema Brot und Backen im historischen Küchengewölbe. Das war sehenswert. Highlight war der Zutritt auf den Balkon der seit 1935 nicht mehr genutzten Gefängniskirche. Ein echter Lost Place! Das Schloss befindet sich in der Prettiner Landstraße 4 in Prettin. Öffnungszeiten entnimmt den beiden Links: