1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.

Adler- und Löwenkaserne
Jeder der Berlin-Spandau auf der vierspurigen B5 verlässt fährt an diesen markanten Kasernenkomplex vorbei, der gegenüber dem olympischen Dorf liegt. Ich habe mir das Gelände angesehen, bevor der Erdbeerhof dort in den nächsten Jahren Wohnungen baut. Die Gebäude waren Ende 2020 bereits entkernt und viele nicht denkmalgeschützte Gebäude abgerissen. Trotzdem waren die noch vorhandenen Gebäude architektonisch interessant. Die vielen verzierten Torbögen, die Säulengebäude und der mehrstöckige Löwenturm sind immer noch sehenswert.
Der zweiteilige Komplex wurde 1935/36 erbaut, letzte Trakte waren 1939/40 fertiggestellt. Beide Kasernen hatten ihren Namen von großen Tier-Skulpturen die am Eingangsbereich standen – der Löwe und der Adler. Während die Löwen-Kaserne ursprünglich dem Infanterie-Lehrregiment diente, waren in der Adler-Kaserne bespannte Einheiten untergebracht. Bereits 1910 wurde auf dem benachbartem Areal der Flugplatz Döberitz mit Fliegerschule angelegt, der für die erste militärische Flugnutzung in Deutschland bedeutend werden sollte. Döberitz ist damit Ursprungsort der deutschen Luftstreitkräfte. Der Fliegerhorst war ein Teil des Truppenübungsplatzes. Der Flugplatz wurde zur Ausbildung von Piloten und Fallschirmjägern genutzt.
Auf dem Truppenübungsplatz wurden bis 1945 moderne Kampfeinheiten trainiert und in Verbänden aufgestellt. Vor allem der sandige, trockene Boden der Heidelandschaft machte den Truppenübungsplatz zur Erprobung von Panzerwaffen ideal.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kurzfristig als Flüchtlingslager umgenutzt, übernahm die Rote Armee 1947 das Areal. Bis zu 20.000 Soldaten waren dort bis 1992 untergebracht und nutzten den Übungsplatz weiter. Der Flugbetrieb wurde schon 1960 wegen technischer Probleme eingestellt und nach Oranienburg verlegt.
Das abgerissene ehemalige Flugplatzgelände und ein Teil des Truppenübungsplatzes werden durch die Heinz-Sielmann-Stiftung als Wildfreigehege bzw. Naturschutzgebiet bewirtschaftet. Das Kasernengelände wurde Ende 2018 an den benachbarten Erdbeer-Erlebnishof verkauft, der hier einen Freizeitpark bauen will.
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