1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.

Hubertusbad in Lichtenberg
Das Hubertusbad ist ein stillgelegtes Hallenbad in Berlin-Lichtenberg. Wir konnten es im Rahmen einer Kunstinstallation offiziell besuchen. Das Stadtbad ist ein herausragendes Beispiel expressionistischer Architektur, insbesondere des Backstein-Expressionismus. Vier figürliche Skulpturen über dem Eingangsportal symbolisieren Hoffnung und Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg. Bereits 1907 plante die Stadtverwaltung Lichtenberg ein sogenanntes Volksbad – als Beitrag zur öffentlichen Hygiene, da viele Haushalte damals weder Bad noch Dusche hatten. Der Bau begann wegen des Krieges schließlich erst 1925 und kostete etwa 2,2 Millionen Reichsmark. Am 2. Februar 1928 wurde das Bad feierlich eröffnet Die Aufteilung: separate Schwimmhallen für Männer und Frauen, dazu 48 Brause- und 74 Wannenbäder, ein römisch-irisch gestalteter Wellnessbereich (mit Sauna, Dampfbad, Massageräumen), ein Gymnastikraum, eine Sonnenterrasse sowie medizinische Badeeinrichtungen, die direkt mit dem benachbarten Krankenhaus verbunden waren. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude leicht beschädigt. 1945 erlaubten die Besatzungsmächte die Nutzung der Wannen- und Brausebereiche, aber der reguläre Schwimmbetrieb begann erst 1948. In der DDR diente das Bad nicht nur dem Schwimmunterricht (Schulkinder und Vereine), sondern auch dem Freizeit- und Wettkampfsport, etwa Wasserball oder Turmspringen. Bereits ab den 1970er Jahren nahmen technische Mängel zu. 1988 musste die große Schwimmhalle wegen einer defekten Wasseraufbereitungs- und Heizungsanlage geschlossen werden. 1991 endete schließlich der Badebetrieb endgültig, aufgrund eines gravierenden Wasserschadens an der Hauptzuführung. Es gibt inzwischen konkrete Pläne, die Schwimmfähigkeit dauerhaft aufzugeben und das Gebäude stattdessen für Veranstaltungen, Ausstellungen, Kultur und Events zu nutzen. Teile werden bereits denkmalgerecht saniert, mit Blick auf Eventflächen und kulturelle Nutzung.
