1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.

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Mäusebunker
Am Rand von Berlin, erhebt sich ein Bauwerk, das so wirkt, als sei es aus einer anderen Welt herabgestürzt – der Mäusebunker. Ein Betonmonolith, kantig, abweisend, mit stählernen Augen und blauen Atemrohren, die wie Tentakel in den Himmel greifen. Wer davor steht, spürt sofort, dass dieser Ort ein Geheimnis trägt. Seine Geschichte beginnt in den 1960er-Jahren, in einer Zeit, in der Fortschritt alles versprach. Man entwarf ein Gebäude, das Leben retten sollte – indem es Leben opferte. Hinter den Mauern, die wie Panzerplatten aus grauem Beton gegossen sind, zogen einst die Wissenschaftler der Freien Universität ein. Dort, im Inneren des Bunkers, lebten tausende kleine Tiere: Mäuse, Ratten, Hunde, Schweine. Sie waren unsichtbare Protagonisten, gezüchtet und geopfert im Namen der Forschung. Doch der Bau war mehr als ein Labor. Er war eine Festung, ein Ort des Rückzugs, hermetisch abgeriegelt, als wolle man die Stadt vor seinem Inneren schützen – oder umgekehrt. Jahrzehntelang drang kaum ein Laut nach draußen. Nur das stetige Brummen der Lüftungsrohre, ein metallisches Atmen, das wie ein Herzschlag durch die Betonflanken vibrierte. 2010 verstummte dieser Herzschlag. Die Labore wurden geschlossen, die Tiere verschwanden, und der Mäusebunker verfiel in eine eigentümliche Starre. Fenster wie tote Augen, Türen, die seit Jahren niemand mehr geöffnet hat. Staub legte sich über die Flure, und wo früher Neonlicht kalte Schatten warf, herrscht nun Dunkelheit. Doch verfallen ist er nicht. Der Mäusebunker wirkt, als warte er. Seine brutalistische Architektur trotzt der Zeit – zu massiv, um einfach zu verschwinden. Zwischen den Rissen im Beton wächst Moos, als wolle die Natur ihr Reich zurückholen, während der Bau selbst wie ein Relikt aus einer dystopischen Zukunft im Heute stehen geblieben ist. Mit seiner größtenteils geschlossene Betonhülle und seinen nach oben einander zugeneigten Außenwänden erinnert das Gebäude auch an ein modernes Kriegsschiff und wurde neben Mäusebunker auch als "Panzerkreuzer Potemkin" bezeichnet. Leider ist er nicht von innen zu besichtigen.









