1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
U-Bahnhof Oranienplatz in Kreuzberg
In den späten 1920er Jahren wurde die heutige U-Bahnline 8 durch Kreuzberg errichtet. Etwa um 1927/28 wurde dafür am Oranienplatz, direkt unter der Dresdener Straße, der U-Bahnhof Oranienplatz im Rohbau gebaut.
Das Wertheim-Warenhaus, welches eine damals eine große Filiale am Moritzplatz unterhielt war über die Planung des Bahnhofes - weit vom Warenhaus entfernt - nicht erfreut und zahlte vermutlich um die 5 Mio. Reichsmark dafür, dass die Streckenführung der heutigen U8 umgeplant wurde, und statt unterm Oranienplatz am Moritzplatz ein neuer Bahnhof eröffnet wurde. Die BEWAG richtet daraufhin Ende der 1920er Jahre in dem Bahnhofsrohbau, der mit Säulen aus poliertem schwedischem Granit ausgestattet war, eine Schalterstation ein. Den verbliebenen Tunnelstutzen bis zur Neanderstraße (heute Heinrich-Heine-Straße) nutzte die BVG bis zum Einbau eines Luftschutzbunkers im Jahre 1941 als Abstellanlage. Der BEWAG-Standort ist 1988 aufgegeben worden. Planungen für eine gastronomische Nutzung zu Beginn der 1990er Jahr scheiterten am Stellplatznachweis. Der Berliner Unterwelten e.V. führte bis Anfang 2012 in den Bahnhofsrohbauten Oranienplatz und Moritzplatz Führungen durch. Von einer dieser Führungen stammen meine inzwischen historischen Fotos. Danach ist der rund 4000 qm große Bahnhofsrohbau durch die zuständige Senatsverwaltung gesperrt worden, da nach einer gutachterlichen Untersuchung kein statischer Belastungsnachweis erbracht werden konnte. Alle Gegen-Gutachten des Vereins Unterwelten fanden keine Beachtung. Im Frühjahr 2015 wurde der Bahnhofsrohbau - angeblich aus "statischen Gründen" mit "Flüssigerde" verfüllt.