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Verlassene Pioniereisenbahn

Den verlassenen Bahnhof der ehemaligen Jerewaner Pioniereisenbahn erreicht man am besten durch den 460 m langen Kond Pedestrian Tunnel von 1936, der inzwischen ebenfalls eine Instagramm-Sehenswürdigkeit ist. Das Schöne an dem Tunnel ist, dass er sich seit der Sowjetzeit nicht verändert hat.

Der Bahnhof mit dem Namen „Mutterland“ liegt in einer romantischen Schlucht und ist erstaunlich gut erhalten. Dahinter steht die bunte sowjetische Dampflok von 1937 mit den zwei Waggons. Geht man durch die Schlucht kommt man zu einem Badepool mit einer historischen Brücke, die man überqueren sollte, denn auf der anderen Seite ist noch eine Arbeiterfaust als Denkmal zu bestaunen. Die Gegend ist immer noch ein offizieller Park.

Noch einiges zur Geschichte: 1935 wurde die Idee zum Bau einer Kinderbahn in Jerewan vom armenischen Eisenbahnminister Babken Amatuni und dem Ersten Sekretär des Zentralkomitees der KP, Agassi Khanjian, vorgeschlagen. Im selben Jahr wurde der Bau der Jerewaner Kinderbahn in den sowjetischen Staatsplan für das Jahr 1936 aufgenommen. Die Kindereisenbahn, deren Eröffnung für den 7. November 1937, den Tag des Sieges der Oktoberrevolution, geplant war, wurde dank der Bemühungen des armenischen Eisenbahnministers, bereits am 6. Juli 1937 offiziell eröffnet. Der leitende Architekt des Kindereisenbahnparks war Mikael Mazmanyan. Das ehemalige hölzerne Bahnhofsgebäude wurde Ende der 1940er Jahre durch ein Steingebäude ersetzt. 1937 wurden die Lokomotive 159-434 und drei vom Podolsker Lokomotivwerk gestiftete Personenwagen in Betrieb genommen. Die Dampflokomotive von 1937, die heute nicht mehr betriebsfähig ist, gilt als die älteste Armeniens. 1959 erhielt die Eisenbahn zwei PAFAWAG-Metall-Personenwagen und 1971 die Lokomotive TU2-116.

Früher beherbergte das Bahnhofsgebäude Privaträume für den Bahnhofsvorsteher und den Wachmann, ein Telegrafenamt, einen Sanitätsraum und eine Kasse. Der Spielplatz bot Wasserbecken, Springbrunnen, einen Lesesaal, einen Tanz- und Sportplatz, ein Spielzimmer, Kioske und ein Buffet. Auf dem Hügel, der vom Spielplatz zum Bahnhof führte, stand einst eine Stalin-Statue.

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