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Reichsbahnausbesserungswerk E.

Der Bau des RAW dauerte 2 Jahre. 1905 erfolgte die Eröffnung. Das Werk erhielt eine große Lok- und Wagenwerkstatt. In den zwanziger Jahren wurde das Werk ständig erweitert und modernisiert. Rings um das Werk wuchs die Bahn und ihr Einfluss auf die Entwicklung des Stadtteils. Der Wohnungsbau für die Bahnbeschäftigten wurde vorangetrieben und eine Wohnungsgenossenschaft gegründet. In der Radsatzdreherei wurden fahrbare elektrische Kräne montiert. Die Lok- und Wagenwerkstatt wurden vergrößert und mit Holzfußböden ausgelegt, die Wagenwerkstatt mit einer elektrischen Schiebebühne ausgestattet. Um die Kapazität des Kesselhauses zu erhöhen, wurde dieses durch den Einbau von zwei weiteren, deutlich größeren Kesseln erweitert. 1940 genehmigte man den Bau einer neuen Kesselschmiede. Die Halle wurde parallel zur bisherigen Richthalle gebaut. Sie ging 1942 in Betrieb. Die Lokkessel wurden nun im Fließverfahren ausgebessert, die Kessel wanderten innerhalb der Halle von Stand zu Stand. Am 10.April 1945 wurde das Werk durch alliierte Bomber zu 85% zerstört. Die Lokwerkstatt, die Wagenwerkstatt, die Kantine, der Wasserturm, die Lehrwerkstatt sowie die Außenanlagen waren nicht mehr wieder zu erkennen. Schwerpunkte des Aufbaus in den Jahren nach 1945 waren die Wiedernutzbarmachung der Kesselschmiede, die Wiederherstellung von Schleusen und Rohren, die Inbetriebnahme des Kesselhauses, die Nutzung des großen Schornsteins, die Nutzbarmachung von Teilen der zerstörten Schmiede, der Lokomotivhalle, der Wagenwerkstatt, der Tenderwerkstatt, des Anheizschuppens und der Pressluftversorgung. Weiterhin wurde der zerstörte RAW-Wasserturm in den Jahren 1950 -1952 wiederaufgebaut. Es entstand ein markanter achteckiger Klinkerbau von 34 Metern Höhe. 1966 wurden 550 Dampflokomotiven ausgebessert. 1967 wurde die Reparatur von Dampfloks eingestellt und auf die Produktion von Güterwagons umgestellt. Nach der Wende wurde die Instandsetzung gedeckter Güterwagen und Postwagen der Deutschen Reichsbahn übernommen. 2300 Mitarbeiter arbeiteten 1989 im Werk. Die Arbeit wurde immer weniger und mehrere Entlassungswellen reduzierten die Belegschaft auf 150 Mitarbeiter, die Anfang der Nuller Jahre von einer schwedischen Firma übernommen wurden, die Teile des riesigen Geländes nachnutzen. Die großen Hallen stehen leer und sind zu einem Lost Place geworden.

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