1. Die Steinmühle
Die Steinmühle wurde 1303 als Getreidemühle von den Zisterziensermönchen aus dem Kloster Zinn erbaut und von diesen betrieben. Bis 1766 wurde die Mühle als Getreidemühle genutzt, bis der damalige Mühlenmeister eine Genehmigung zur Anlegung einer Schneidemühle (Sägewerk) erhielt.
1845 wurde sie wieder abgerissen und danach als Ölmühle wiederaufgebaut. Ende 19. Jahrhunderts wurde auf Dampfkraft erweitert und die Mühle zur Strohpapierstoff-Fabrik umgebaut. Sie wurde auch weiter als Dampfmühle genutzt. 1918 firmiert die Mühle als „G. Thiele Steinmühle“. Inhaber war Emil Gericke, der Schwiegersohn von G.Thiele. 1934 wurde die Dampfmaschine durch einen Motor ersetzt und die Mühle vergrößert.
GSSD Garnison Krug und Nachrichten-Bunker
Auf dem Gelände war während des 2. Weltkrieges eines der größten Kriegsgefangenenlager in Nord- und Mitteldeutschland. Da Stalag hatte eine durchschnittliche Belegung von 55.000 Menschen aus 13 Ländern. In der umliegenden Landwirtschaft, aber auch in der Munitionsanstalt, hatten zuletzt mehr als 1.700 Arbeitskommandos Zwangsarbeit zu leisten. Aufgrund von unhygienischen Verhältnissen und Nahrungsmangel traten im Lager mehrfach Epidemien auf, die viele Opfer forderten.
Das Gefangenenlager wurde am 13. April 1945 von der 83. US-Infanterie-Division befreit und im Mai 1945 durch sowjetische Truppen besetzt. Bis August 1945 wurden die Unterkünfte auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes als Sammel- und Durchgangslager für sowjetische Kriegsgefangene genutzt. Die alten Gebäude wurden danach abgerissen.
Ab Mitte der 50er Jahre haben DDR-Baufirmen in mehreren Bauabschnitten 150 Gebäude für die russische Infrastruktur errichtet: Kasernen, Wohnungen für Offiziere und ihre Familienangehörige, Schulungsgebäude, Werkstätten, Tanklager, Sporthalle, Garagen. Weit sichtbar ist heute noch der hohe Schornstein des Heizhauses. Gebaut wurden auch ein Wasserwerk und ein Klärwerk, sowie Schweineställe, Trafo, Einkaufsläden, Badehäuser, Soldatenklub und eine Bibliothek. Stationiert wurde hier ein Garde-Panzerregiment und ein Panzerlehrbataillon.
Interessant war auch das noch vorhandene sowjetische Kriegerdenkmal. In den Wohnblöcken wohnten ca. 5000 sowjetische Offiziere mit Ihren Familien. Die kleine Stadt und die Panzerkasernen waren dem benachbarten Truppenübungsplatz zugeordnet auf dem über 50.000 sowjetische Soldaten stationiert waren.
1994 zogen die Russen mit Mann und Maus ab. Der Standort wurde von der Bundesvermögensverwaltung in das sogenannte allgemeine Grundvermögen übernommen. Die Bundeswehr wollte diese Fläche damals wegen der vielen Altlasten nicht übernehmen: Mülldeponien, verunreinigtes Grundwasser, Tanklager, Heizhaus, chemische Großreinigungshalle und baufällige Gebäude machten das Areal zu einer sehr teuren Sanierungsfläche.
Auf dem Gelände gab einen unterirdischen Fernmeldebunker, den ich nach langen suchen auch gefunden haben. Er war auch zugänglich. Die sowjetische Militärbaubrigade aus Forst Zinna baute um 1980 diesen einetagigen Bunker. Er hat eine Größe von ca. 500 qm und diente als 833. Stütznachrichtenzentrale der GSSD (Rufname Lesnoj).